Wie können Quereinsteiger in der Logistik effektiv und strukturiert eingearbeitet werden?

Quereinstieg in die Logistik_Einschulung

Vom Neuling zum Teamplayer – Was es dafür wirklich braucht

 

Der Fachkräftemangel zwingt viele Unternehmen dazu, neue Wege bei der Personalgewinnung zu gehen. Immer häufiger kommen Quereinsteiger zum Zug: Menschen mit Berufserfahrung, aber ohne logistische Vorkenntnisse. Das birgt enormes Potenzial, aber auch Herausforderungen.

Wie gelingt es, die Quereinsteiger erfolgreich und nachhaltig in die Logistikprozesse zu integrieren?

Wir geben Antworten, zeigen erprobte Best Practices auf und liefern praxisnahe Tipps für Schulung, Mentoring und digitale Einarbeitung.

 

 

Herausforderungen bei der Einarbeitung

Quereinsteiger bringen meist keine klassische Ausbildung oder Berufserfahrung in der Logistik mit. Was auf der einen Seite frische Perspektiven eröffnet, kann in der Praxis zu konkreten Hürden führen – sowohl für neue Mitarbeitende als auch für Führungskräfte und Teams.


Typische Wissenslücken betreffen unter anderem:

  • Grundlagen der Lagerlogistik: Wie funktionieren Lagerstrukturen? Was bedeuten Begriffe wie Wareneingang, Kommissionierung oder Cross-Docking etc.?
  • Sicherheitsvorschriften: Das richtige Verhalten im Lager, der Umgang mit Gefahrgut oder das Arbeiten in der Nähe von Flurförderzeugen ist für viele Neuland.
  • Digitale Prozesse und Systeme: Viele sind mit Lagerverwaltungssystemen (WMS) nicht vertraut. Auch Scanner, Pick-by-Voice oder MDE-Geräte wollen erst gelernt sein.
  • Taktung und Arbeitsrhythmus: In der Logistik zählen Geschwindigkeit, Präzision und Eigenverantwortung. Wer das nicht gewohnt ist, braucht Orientierung und Übung.


Auch die Erwartungen der Quereinsteiger selbst können zur Herausforderung werden:

  • Der Wunsch nach schneller Integration trifft auf unklare Strukturen.
  • Der Glaube, „einfach mithelfen“ zu können, stößt auf komplexe Prozesse.
  • Die Hoffnung auf berufliche Perspektiven bleibt ohne gezielte Förderung oft unerfüllt.

Fazit: Wenn keine strukturierte Einarbeitung erfolgt, führt das schnell zu Frust, Fehlern und Fluktuation. Eine teure Folge für Unternehmen, die eigentlich auf Verstärkung angewiesen sind.

 

Was erfolgreiche Einarbeitung ausmacht

Struktur, Begleitung und klare Kommunikation sind die wichtigsten Stellschrauben, damit Quereinsteiger nicht nur mitlaufen, sondern mitgestalten können:

  • Modulare Inhalte: Vom Basiswissen über Sicherheitsregeln bis hin zu standortspezifischen Abläufen – verständlich, greifbar und praxisnah.
  • Training-on-the-Job, aber bitte mit Struktur: Lernen im Arbeitsprozess, begleitet von erfahrenen Kolleg*innen, aber nichts dem Zufall überlassen.
  • Individuelle Betreuung: Abgestimmt auf Vorkenntnisse und Lerntempo, mit gezielten Unterstützungsangeboten.
  • Ergänzende Tools und Checklisten: Konkrete Orientierungshilfen für den Alltag (digital und analog).

 

Best Practice: Mitarbeiterschulung bei Sochor

Ein gelungenes Beispiel für strukturierte Einarbeitung ist unser Xvise-Projekt mit Sochor, einem führenden Baustoffhändler: Durch praxisnahe Mitarbeiterschulungen direkt im laufenden Betrieb konnten neue Kräfte rasch produktiv eingebunden werden.
„Xvise unterstützte uns tatkräftig bei der Konzeptionierung und Einführung einer neuen Logistiksoftware. Von der Analyse bestehender Prozesse bis hin zur Planung und anschließender visueller Aufbereitung neuer Prozesse wurden wir von den Consultants mit fachkundiger Expertise und einem praxisgeprägten Blick von außen begleitet. Das Team hat sich während der vielen Workshops sehr gut weiterentwickelt.“ Sascha Fröhlich – Organisationsentwicklung Sochor

 

Mentoring: Wissen weitergeben statt nur einarbeiten

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor: Mentor*innen aus dem eigenen Team. Sie geben Sicherheit, vermitteln praktisches Wissen und helfen bei der sozialen Integration.

Damit das gelingt, werden auch die Mentor*innen und Führungskräfte gezielt vorbereitet – etwa mit Coachings zu Themen wie:

  • Wie fördere ich selbstständiges Arbeiten?
  • Welche Rückmeldeformate motivieren – und welche nicht?
  • Wie gehe ich mit Unsicherheiten oder Konflikten um?

 

Beispiel Mohrenbrauerei:
In einem umfassenden Entwicklungsprojekt konnten nicht nur Mitarbeitende, sondern auch die Logistikleitung gezielt gestärkt werden. Es entstanden verbesserte Strukturen mit messbaren Ergebnissen. Die Einarbeitung wurde Teil einer lernenden Organisation.

 

Lernen mit Spaß: Gamification als Türöffner

Gerade bei jüngeren Mitarbeitenden steigert Gamification nachweislich die Motivation.
Spielerisch aufbereitete Inhalte machen komplexe Prozesse verständlicher und fördern den Wissenstransfer, durch interaktive Schulungen, Quizformate oder Micro-Learning per App.

 

Tipps für die erfolgreiche Einarbeitung von Quereinsteigern

  • Klare Ziele definieren: Was soll ein neuer Mitarbeitender nach Woche 1, 4 oder 8 können?
  • Basiswissen vorab vermitteln: Per Startschulung, kurzen Erklärvideos oder Handouts.
  • Verantwortliche benennen: Wer begleitet den neuen Mitarbeitenden konkret?
  • Routinen schaffen: Einarbeitungspläne, Feedbackgespräche, erste Erfolgserlebnisse.
  • Digitales nutzen: E-Learning-Module, Wissensdatenbanken, kurze Tutorials.

 

FAQ – Häufige Fragen

Wie lange dauert eine strukturierte Einarbeitung?
Das hängt von den Aufgaben ab. In der Regel sollten 4 bis 8 Wochen mit klaren Lernzielen eingeplant werden.


Welche Inhalte sind besonders wichtig?
Grundlagen der Lager- und Transportlogistik, Sicherheitsvorschriften, Prozessverständnis, Umgang mit Geräten und IT-Systemen.


Wie können Führungskräfte die Einarbeitung verbessern?
Durch aktives Feedback, klare Zielsetzung und Begleitung, ggf. unterstützt durch externe Coaches mit Logistik- und Arbeitspsychologischem Wissen.


Welche Rolle spielen digitale Lernplattformen?
Sie ergänzen Präsenzformate sinnvoll und machen standardisiertes Wissen effizient vermittelbar, besonders bei größeren Teams oder hohem Personalwechsel.

 

Fazit: Einarbeitung ist mehr als nur „mitlaufen lassen“

Die Logistik lebt von gut eingespielten Teams. Wer Quereinsteiger gewinnen und halten möchte, braucht einen Plan und den Willen, Wissen zu teilen.

Mit durchdachten Schulungsprogrammen, engagierten Mentor*innen und smarten digitalen Tools wird aus Unsicherheit Motivation und aus neuen Mitarbeitenden langfristige Teamplayer.

 

Unsere Consultants unterstützten auch Sie gerne bei der Entwicklung und Umsetzung Ihrer Einarbeitungsstrategie.
Mit praxisnahen inhouse Logistik-Trainings von Basics – für angehende Logistik Durchblicker – über Logistics Advanced​ bis hin zur Masterclass oder individuellen Coachings für Logistik-Führungskräfte.

Informieren Sie sich unverbindlich. Wir freuen uns auf Sie!